Jeder kennt diese Situation: Es ist absolut still im Raum und trotzdem rauscht, knackt, piept oder pfeift es im Ohr. Meist scheint das Geräusch im eigenen Kopf zu entstehen und überlagert alles andere. In Deutschland ist dieses Phänomen weit verbreitet. Doch Tinnitus ist nicht gleich Tinnitus. Es gibt unterschiedliche Arten:
Akuter und chronischer Tinnitus
Ein akutes Ohrgeräusch verschwindet meist genauso schnell, wie es gekommen ist. In manchen Fällen bleibt das Geräusch jedoch über Wochen und Monate bestehen. Wenn das Geräusch über drei Monate hinweg bestehen bleibt, spricht man von einem akuten Tinnitus. Wenn das Geräusch länger andauert gilt der Tinnitus als chronisch.
Kompensierter und dekompensierter Tinnitus
Die Art eines Tinnitus wird auch durch die Empfindung unterschieden. Wenn dieser ohne Beeinträchtigung wahrgenommen wird, spricht man von einem kompensierten Tinnitus. Wenn Betroffene das Geräusch jedoch als störend oder als Krankheit empfinden, welche die Lebensqualität einschränkt, nennt man das einen dekompensierten Tinnitus. Meist geht dieser mit weiteren Symptomen wie Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und Angstzuständen einher.
Subjektiver und objektiver Tinnitus
HNO-Ärzte unterscheiden einen Tinnitus außerdem danach, ob den Ohrgeräuschen eine messbare Schallquelle im Körperinneren zugrunde liegt oder nicht. Beim objektiven Tinnitus kann eine solche Schallquelle in der Nähe des Innenohrs verortet werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Geräusche von Muskeln, Blutgefäßen oder Atembewegungen. Ein subjektiver Tinnitus hat dagegen keine nachweisbare Schallquelle, er wird nur von den betroffenen Personen selbst gehört. Erzeugt wird dieser von einer fehlerhaften Informationsverarbeitung des Hörnervs. Diese Form ist wesentlich häufiger.